Omas Vanillekipferl

Viele Leute behaupten, das beste Rezept für Vanillekipferl zu kennen. Nun mag man sagen, Geschmäcker und Vorlieben sind halt mal verschieden. Aber – da lasse ich nicht mit mir diskutieren – die weltbesten Vanillekipferl kommen einfach von meiner Oma. Isso. Wer könnte sie wohl besser backen als jemand, der über 80 Jahre seines Lebens dafür aufbrachte diese Kunst zu perfektionieren? Kurzum: Kein Konditor dieser Welt kann es in dieser Disziplin mit meiner 90-jährigen Oma aufnehmen. Nur leider macht das Alter mehr und mehr zu schaffen und die Hände, die jahrelang fleißig für die Familie gearbeitet haben, können oft nicht mehr so, wie der Kopf will.
Es liegt nun an mir in große Fußstapfen zu treten. Bereits seit ein paar Saisonen übe ich mich daher in Omas Königsdisziplin und wurde von der Queen of Vanillekipferl, die mich als Kind zwar oft zusehen, aber nie Hand anlegen ließ, tatsächlich schon mehrfach gelobt.

Heute teile ich mit euch das Rezept, nachdem hier seit Jahrzehnten in alter Tradition gebacken wird. Auf diese Weise soll quasi das Erbe meiner Oma in alle Welt hinausgehen und auch in ferner Zukunft noch viele Menschen erfreuen. Neben dem bewährten Originalrezept (dessen Geheimzutat ihr weiter unten erfahrt), gibt es auch eine Variante von mir, die bei meinen Kindern ebenfalls sehr gut ankommt und Opas Geschmackstest bestanden hat.
Ich wünsche euch viel Spaß und gutes Gelingen beim Nachbacken. Euer Ergebnis könnt ihr gern auf Instagram teilen und mich dabei verlinken. So kann ich euer Backwerk in meiner Story zeigen!
Zutaten für Omas Original: (3 Backbleche)
- 210 g glattes Weizenmehl
- 2 Pkg Vanillinzucker (16 g)
- 44 g Staubzucker
- 150 g Feine Thea/Rama (der Würfel!), kalt, in Stücken
- 100 g geriebene Walnüsse
- Prise Salz
- Staubzucker (ca. 70 g) & Vanillinzucker (2 Pkg) zum Wälzen/Drübersieben
Alle Zutaten in einer Schüssel rasch zu einem geschmeidigen Teig verkneten und für zumindest 30 Minuten kühlstellen.
Anschließend den Teig dritteln und Rollen formen. Von diesen mit dem Buttermesser gleichmäßige, kleine Stücke abschneiden und zu Kipferln wuzeln. Auf das mit Backpapier belegte Backblech legen (Abstand lassen!) und im Ofen bei ca. 170 Grad Heißluft ca. 10 Minuten backen (bis sich die Spitzen leicht goldbraun färben).
In der Zwischenzeit 70 g Staubzucker und 2 Packerl Vanillinzucker auf einem Bogen Backpapier vermengen (Für ein besonders schönes Ergebnis ein Sieb benützen).

Kipferl aus dem Rohr nehmen. Kurz abkühlen lassen und noch warm im Zuckergemisch wälzen. Oma sagt, die Kipferl halten in einer gut verschlossenen Dose mindestens 2 – 3 Wochen. Ihr könnt euch vielleicht denken, dass es bei uns noch nie soweit kam.

Falls ihr euch nun fragt, wo denn in diesem Rezept die Geheimzutat steckt: Nun, die liegt in der Besonderheit der Nüsse. Denn diese sind Jahr für Jahr von Opa eigenhändig geklaubt, getrocknet, geöffnet, aussortiert und gerieben. Falls eure Kipferl also euren hohen Qualitätsansprüchen nicht gerecht werden, so liegt dies aller Wahrscheinlichkeit nach an den Nüssen aus dem Supermarkt, denen es an Opas Liebe fehlte.
Danis vegane Vanillekipferl
Wenn es euch tröstet: Die Kipferl werden natürlich auch mit gekauften Nüssen ausgesprochen lecker. Für meine (vegane!) Variante habe ich statt Walnüssen geriebene Mandeln und statt normaler Margarine eine vegane Alternative verwendet (Rezept siehe oben!). Auch diese Kipferl fanden hohen Anklang und bestanden Opas Geschmackstest mit Bravour.
Probiert selbst aus, was euch besser schmeckt! Gutes Gelingen!