Von Wanderlust und Wanderfrust

Meine Kindheitserinnerungen an Wanderausflüge und Wanderurlaube beginnen alle mit zumindest einer der großen Lügen des Wanderns. „Da ist überhaupt kein steiles Stück dabei, du wirst schon sehen!“, „Wir marschieren maximal eineinhalb Stunden, wirklich!“ oder „Wenn du nicht mehr magst, drehen wir sofort um, versprochen!“

Meist sind es ja die Väter, die ambitioniert an die Sache herangehen und den Nachwuchs geradezu mitschleifen. Dass dies mitunter eine regelrechte Bergaversion auslösen kann und somit jegliche Freude am Erlebnis Natur nimmt, daran denken sie oft nicht. Meine eigene Wanderlust war jedenfalls für viele, viele Jahre begraben. Erst mit den eigenen Kindern begann ich langsam wieder zu erkennen, wie schön doch die Bergwelt sein kann, stellte jedoch rasch fest, dass es manchmal nicht einfach ist, Kinder für längere (aber natürlich kindgerechte) Routen zu motivieren. Und wenn man dann feststellt, dass der Partner mit den so verhassten Wander-Unwahrheiten daherkommt, um den Nachwuchs anzuspornen, dann ist es vorbei mit dem Familienidyll am Berg. Dann kracht es gewaltiger als jedes Donnerwetter. Mutter gegen Vater, Vater gegen Kinder, Kinder gegen alle, jeder gegen jeden. Und sieht man sich etwas um, stellt man mitunter (fast etwas erleichtert) fest, dass es nicht nur in der eigenen Familie so zu geht.

Wie weckt man nun die Lust am Wandern? Eine Frage, die sich nicht generell und für alle einheitlich beantworten lässt. Was unsere Familie betrifft, so kann ich sagen, dass neben interessanten Ausflugszielen auch Gesellschaft eine wesentliche Rolle spielt. Nur mit Mama und Papa wandern zu gehen ist nun mal nur halb so lustig wie mit Freunden. Welche Unternehmungen besonders viel Spaß gemacht haben und mit welchen Problemen wir immer wieder zu kämpfen haben, darüber halte ich euch am Laufenden.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code